Die neue Amazon Serie, basierend auf dem Kultroman über Christiane F., gerät seit ihrem Release immer wieder in die Kritik. Angeblich soll die Serie Drogenkonsum verherrlichen und nicht davor warnen.
1978 erschien der Roman "Wir Kinder Vom Bahnhof Zoo" und öffnete vielen Menschen in der Bundesrepublik die Augen. Kein Werk hatte bis dato so einschüchternde und genaue Einblicke in die Drogen-Szene der damaligen Berliner Jugend geboten, wie der Roman. Die Leidensgeschichte der Christiane F. handelt vom Teufelskreis aus persönlichen Problemen, Drogen, Kriminalität und Prostitution. Damals war der Roman fast zwei Jahre lang auf Platz 1 der Bestsellerliste und gehört inzwischen an vielen Schulen zur Pflichtlektüre. Neben der erfolgreichen Verfilmung von 1981 erschien nun eine Serie auf Amazon Prime Video.
Nach wie vor ist das Thema Drogenabhängigkeit und Prostitution gerade bei Minderjährigen kein Einfaches. Denn auch wenn die neue Amazon-Serie nicht direkt Werbung für Drogen macht, wird ihr von Kritikern doch vorgeworfen, sich nicht weit genug von der Thematik zu distanzieren oder sie sogar zu verherrlichen. Kaum eine Serie brachte in der vergangenen Zeit so gemischte Reaktionen hervor.
Laut Serienschöpferin Annette Hess sei es aber auch nicht die Aufgabe der Serie, Schulfernsehen zu machen, sagte sie im Interview mit Wunschliste.de. Sie wollte eine Serie erschaffen, die bei den Zuschauern den Wunsch auslöst Drogen zu nehmen und ihnen gleichzeitig eine Heidenangst davor macht, in dem sie ihre zerstörerischen Auswirkungen zeigt. Diese Einstellung hat eine erfolgreiche Serie hervor gebracht, aber auch für eine Menge Kritik gesorgt. Dies dürfte den Verantwortlichen aber vorher bewusst gewesen sein.
Wie drogenverherrlichend "Wir Kinder Vom Bahnhof Zoo" tatsächlich ist, können Amazon Prime Video-Kund*innen selbst entscheiden. Dort läuft die Serie seit dem 19. Februar im Stream.