JGA: Jasmin, Gina und Anna hatten sich auf den geplanten Ibiza-Trip gefreut. Mal wieder ein Junggesellinnenabschied, wieder eine Freundin, die sich ins Familienleben verabschiedet. Doch diesmal sagen nicht nur die meisten Freundinnen wegen verschnupfter Kids ab, sondern sogar die Braut selbst, denn auch sie ist jetzt schwanger.
Die drei übrig gebliebenen Singles geben sich jedoch nicht geschlagen: sie halten am JGA-Plan fest – auch ohne Braut. Aber das vermeintlich sorgenfreie Ibiza, wird für Jasmin zum Problem, denn dort läuft sie ausgerechnet in die Arme von ihrem nie vergessenen Ex-Freund, der mit seiner Entourage ebenfalls JGA feiert. Um sich nicht die Blöße zu geben, spielt sie von da an die zukünftige Braut. So nehmen die Wirrungen ihren Lauf und Jasmins Reise zu sich selbst beginnt.
JGA: Jasmin. Gina. Anna. erzählt intelligent, voller Humor und mit großartigem Dialogwitz von Freundschaft und dem Abschied vom Single-Dasein. Es geht um das Akzeptieren und Annehmen von Veränderungen – doch was, wenn um einen herum alle heiraten und in die neue Lebensphase abtauchen, man selbst aber nur vom Spielfeldrand aus zuschauen darf?
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Im exklusiven Podcast klären wir, warum der Film „JGA: Jasmin. Gina. Anna.“ viel mehr ist als nur ein „Hangover“-Remake mit Mädels, wer auf gutes Essen steht und wer im echten Leben sehr viel schüchterner ist als die Rolle im Film vermuten lassen würde. Und natürlich planen wir zwei JGA's mit Taneshia und Luise.
Taneshia Abt & Luise Heyer im Film „JGA“
Jasmin (Luise Heyer)
„Wisst ihr was? Es ist gar nicht so traurig, Single zu sein. Finde ich. Zum Beispiel jetzt. Es ist fünf Uhr morgens, wir sitzen hier einfach und essen Döner und keiner fragt nach uns. Ich hab‘ sogar gesagt mit Knoblauch. Weil kein Mensch sich gerade wundert, wo wir uns herumtreiben. Wir könnten jetzt zum Beispiel einfach weiterziehen ins Palais und mit zwanzigjährigen Druffis weiter feiern, wenn wir wollten.“
Jasmin ist der Typ „beste Freundin“. Ihr sind soziale Kontakte und Freundschaft extrem wichtig. Deshalb organisiert sie auch freiwillig den x-ten Junggesellinnenabschied, weil sie der Meinung ist, in Freundschaft müsse man investieren. Das ist aber oft nur ihre Meinung, wirklichen Dank erhält sie nämlich selten. Somit ist Jasmin zu einer Art Dienstleisterin geworden und hat sich selbst dabei vergessen. Sie ist sehr auf andere bedacht und sieht sich selbst von außen, mit dem Blick ihrer Freundinnen. Auch wenn sie mit Männern spricht, ist ihr wichtiger, einen guten Eindruck zu machen, als sich mal wirklich zu fragen, was sie eigentlich will. Das ist der Motor für die Komödie und die humorvollen Momente. Ihre Entwicklungsgeschichte im Film ist klein gehalten. Am Schluss wird sie mit einem neuen Blick auf sich selbst entlassen, kann mit einer Portion gesundem Egoismus in den Mittelpunkt ihres eigenen Lebens rücken.
Gina (Taneshia Abt)
„Wann sind diese scheiß Vollbärte in Mode gekommen? Kein Mann hat heutzutage noch einen Nassrasierer.“
Gina ist das passende Gegenstück zu Jasmin. Sie ist eine Frau, die sehr prinzipiengetreu ist. Sie lügt nicht, ist immer geradeheraus, schlagfertig, versucht auch nicht, den Leuten zu gefallen, was Jasmin in ihrem Beisein in peinliche Situationen führt. Gina kann ihrem Gegenüber ganz schön freche Dinge vor den Latz knallen und bleibt trotzdem sympathisch. Auch ihr Charakter ist humorvoll überspitzt dargestellt. Und weder Jasmin noch Gina sind die Mitte. Aber mit Blick auf ein Wertesystem wünschen wir uns alle, dass sich Jasmin eine Scheibe von Gina abschneidet.
Regisseur Alireza Golafshan wünscht sich, dass die Menschen vorurteilsfrei ein Kinoticket für seinen zweiten Langfilm lösen. „Ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass man beim Titel JGA: Jasmin. Gina. Anna. eine Komödie nach Schema F erwartet bzw. ein Thema vermutet, bei dem viele Berührungsängste haben“, so Golafshan. Er ist überzeugt, dass JGA: Jasmin. Gina. Anna. sowohl einem Popcorn-Publikum wie Cineasten gefallen kann.
„Ich bin selbst einer, der beide Welten lebt und ich freue mich, dass man die Trennung hier nicht hat. Ich würde mich freuen, wenn der Film den Spagat in beide Bereiche schafft.“
Er selbst sieht sich erst einmal in einer Bringschuld. „Ich nehme meine Arbeit ernst. Wenn mir das Kinopublikum vertraut, tolle zwei Stunden erlebt und darüber hinaus noch was aus der Geschichte mitnimmt, wäre das das Größte für mich.“ Justyna Muesch sagt abschließend: „Wenn Frauen und Männer nach dem Film zusammen zum Pizzaessen gehen und über den Film reden, haben wir viel erreicht. Wie die Truppe im Film am Schluss im Krankenwagen wieder zusammenkommt, Pizza isst und sich freut, sich wieder zu sehen. Das schönste Gefühl ist es, Gemeinschaft zu genießen. Man sollte sie wertschätzen. Gerade in Zeiten wie diesen.“