Die Coen-Brüder und Wes Anderson im CineProject

Bild von Sebastian Lorenz
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Für Cineasten fängt das Jahr wahrlich gut an. Am 21. Januar wächst die anspruchsvolle Filmreihe "CineProject" von Twentieth Century Fox Home Entertainment um vier weitere sehenswerte Titel. Zur Einstimmung auf den jüngsten Kinofilm der kreativen Brüder Joel und Ethan Coen "True Grit" gibt es den vielfach prämierten Klassiker "Fargo" neu im "CineProject". Auf Wes Anderson-Fans wartet "Der Fantastische Mr. Fox" und seine buchstäblich fabelhafte Stop-Motion-Revolution. Außerdem neu im CineProject: Kultklassiker "Rain Man" mit Dustin Hoffman und Tom Cruise und "Benny & Joon" mit Johnny Depp in einer Paraderolle als Chaplin-Verehrer.

Wes Andersons "Der Fantastische Mr. Fox"
Seine Detailversessenheit ist berüchtigt, seine visuelle Ästhetik kultverdächtig und sein skurriler Humor legendär: Wes Anderson ist einer der großen Zauberer des modernen Kinos. Für ihn flog Bill Murray bereits um den halben Globus, nur um für fünf Sekunden schweigend neben einem abfahrenden Zug herzurennen. Mit "Der Fantastische Mr. Fox" hat sich der Macher des opulent-schrägen Indien-Roadmovie "Darjeeling Limited" einen Traum erfüllt und einen Trickfilm für Erwachsene gedreht. Und während andere Regiestars dem Pixelrausch frönen, bevölkert Anderson das Set mit handgemachten Puppen ganz ohne digitale Tricks.

In "Der Fantastische Mr. Fox" erzählt Anderson nach dem preisgekrönten Roman von Roald Dahl eine ausgefuchste Parabel um einen Fuchs, der sein tierisches Verlangen nach Federvieh nicht unterdrücken kann (oder will). Alsbald entwickelt er sich zum Freiheitskämpfer und führt eine irrsinnige Guerillaschlacht der einfachen Waldbewohner gegen ein gieriges und scheinbar übermächtiges Farmerkartell an. Schräg, frech, verrückt und schlichtweg bezaubern beweist "Der Fantastische Mr. Fox" einmal mehr, dass Filmemachen eine große Kunst ist - und Wes Anderson ihr Meister.

Joel und Ethan Coens "Fargo"
Mit "Fargo" gelang den Regiebrüdern Joel und Ethan Coen ("No Country For Old Men") 1996 der große Durchbruch. Und das, obwohl die bitterböse Krimigroteske so gar nicht ins Schema Hollywoods passte. Gekonnt lassen die Coen Brüder absurde Gewalt und die öde Idylle des verschneiten Mittleren Westens der USA aufeinanderprallen und schicken mit der Figur der Marge Gunderson die schwangerste Polizistin der Filmgeschichte auf Verbrecherjagd. Francis McDormand erspielte sich damit ganz unprätentiös den Academy Award als "Beste weibliche Hauptdarstellerin". Und für das Originaldrehbuch gab es einen zweiten Oscar©.

Die Geschichte von "Fargo" beruht angeblich auf einer wahren Begebenheit, die die Coens stilsicher in ihre eigene Filmsprache übersetzen: Ein Gebrauchtwagenhändler, Typ ewiger Verlierer, (hinreißend: William H. Macy) engagiert zwei Gangster (Steve Buscemi und Peter Stormare), die seine Frau entführen und Lösegeld von ihrem reichen Vater erpressen sollen. Soweit der Plan, der bald mörderisch aus dem Ruder läuft, als drei Leichen in der verschneiten Einöde Minnesotas liegen. Die hochschwangere Polizistin Marge Gunderson (Frances McDormand) nimmt die Spur auf – Blutstropfen für Blutstropfen.

Toller Jahresanfang für Filmfans: Weitere neue Titel in "CineProject"
Der schnöselige Autohändler Charlie Babbitt (Tom Cruise) kann nicht fassen, dass nicht er die Millionen seines Vaters erbt, sondern ein Unbekannter. Wütend macht sich auf die Suche nach dem Erben und findet seinen Bruder Raymond (Dustin Hoffman), von dem er nichts wusste. Raymond lebt in einem Pflegeheim - er ist Autist und auf fremde Hilfe angewiesen. Charlie wittert seine Chance: Er entführt seinen Bruder, um an das Erbe zu kommen. Ihnen steht eine lange Autofahrt bevor, an deren Ende Charlie um erstaunliche Erfahrungen reicher ist. Der einfühlsame Filmklassiker "Rain Man" mit Dustin Hoffman und Tom Cruise als ungleiche Brüder räumte 1988 vier Oscars© ab. Hoffman wurde verdient für seine Darstellung eines inselbegabten Autisten mit seinem zweiten Oscar© als "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet. Cruise glänzt als arroganter Gegenpart, der in der Auseinandersetzung mit dem psychisch kranken Bruder zum mitfühlenden Menschen reift.

"Benny & Joon" besticht durch eine wunderbare Mischung aus Melancholie und Heiterkeit: Seit dem Tod ihrer Eltern kümmert sich Benny (Aidan Quinn) liebevoll um seine psychisch kranke Schwester Joon (Mary Stuart Masterson). Dann tritt der wunderliche Sam (Johnny Depp) in das Leben der Geschwister. Der sanfte Kauz scheint einen positiven Einfluss auf Joon zu haben. Als sich die beiden aber ineinander verlieben, glaubt Benny Joon in Gefahr. Charakterdarstellerin Julianne Moore hat als Bennys große Liebe einen ihrer ersten Filmauftritte. Nicht zuletzt sehenswert ist "Benny & Joon" wegen Johnny Depp, der als sanfter Sonderling eine erstklassige Hommage an die Stummfilmära von Charlie Chaplin und Buster Keaton liefert.

CineProject - von Kritikern gelobt, vom Publikum geliebt
Als Gütesiegel für anspruchsvolle Filmunterhaltung hat sich die FOX-Reihe "CineProject" unter Cineasten längst einen Namen gemacht. Die große Titelauswahl spricht die ohnehin breitgefächerte Interessen der Filmfans an: echte Kultfilme, fremde Kulturen, soziale Themen, faszinierende Persönlichkeiten und neue Perspektiven auf Leben, Liebe und fremde Welten. Mehrmals im Jahr ergänzen Publikumslieblinge und Neuerscheinungen die Sammleredition. Filmfreunde erkennen die DVDs der Reihe durch ihre stilvolle Covergestaltung mit dem markanten CineProject-Stempel. Das Plus für Filmfans: Alle DVDs erscheinen mit Wendecover ohne FSK-Logo.