Anna bedeutet die Rückkehr von Regisseur und Drehbuchautor Luc Besson zu dem Genre, das ihn 1990 einem größeren, internationalen Publikum bekannt machte – dem Thriller. Mit Nikita begann Besson, präsentierte dann Leon der Profuns inszenierte 2014 Scarlett Johansson in Lucy. Nun schickt er ein Topmodel in den Kalten Krieg. Wir haben uns den Film für euch angesehen.
1990 – die letzten Tage des Kalten Krieges zwischen den USA und der auseinander fallenden Sowjetunion. Die hübsche Anna wird von einem Talentscout für Models entdeckt und nach Paris eingeladen, wo sie schnell zu einem Shooting Star aufsteigt. Doch die Kontakte, die daraus entstehen, nutzt sienicht wie erwartet. Statt sich einen reichen Sugar Daddy zu angeln, erschießt sie ihn. Denn Anna ist eine Killerin in Diensten des KGB, der sie durch den Agenten Alex angeworben hat.
Allerdings ist die junge Frau nicht glücklich mit ihrem Leben als Killer und versucht alles, um aus dem Geheimdienst auszusteigen. Doch ihre Vorgesetzte Olga denkt gar nicht daran, ihr bestes Pferd im Stall laufen zu lassen. Als sich dann auch noch die CIA in Form des Top-Agenten Leonard auf Annas Spur setzt, ist die kühle Blondine plötzlich gefangen in einem mörderischen Katz und Maus-Spiel zwischen Ost und West. Und sie weiß nur zu gut, wie wenig beiden Seiten ein Leben wert ist ...
Regisseur Luc Besson war schon immer ein ungewöhnlicher französischer Regisseur. Statt auf tiefgehende Liebensdramen und künstlerisch wertvolle Ansätze setzte der inzwischen 60-jährige stets auf die Kraft der Bilder – und schufin seiner Karriere vor allem Filme, die neben einer überschaubaren, wenn auch oftfesselnden Story vor allem durch ihre Optik einen bleibenden Eindruck hinterließen. Das ist bei Ann nicht anders.
Zum einen inszeniert Besson seinen Star, das russische Model Sasha Luss, als kühle Killerin außerordentlich hübsch, zum anderen hat sich der Regisseur in den Actionszenen deutlich an den Filmen von David Leitch und Chad Stahelski orientiert, die seit John Wick und Atomic Blonde zu den angesagtesten Actionflmern Hollywoods zählen. Wenn Anna ein ganzes Restaurant voller Bodyguards auseinander nimmt, weht ein Hauch von Keanu Reeves über der Szenerie.
Dazu schrieb Besson ein Script, das zwar wenig realistisch wirkt, aber dafür fast durchgehend die Spannung hält und so trotz zwei Stunden Laufzweit nie langweilig wird. Und er besetzte seine Rollen mit Hochkarätern wie Luke Evans, Helen Mirren und Cillian Murphy, die ihren Job entsprechend gut machen. Lediglich Luss kann in emotionaleren Momenten des Films nicht immer überzeugen, da war die in ähnlicher Rolle besetzte Jennifer Lawrence in Red Sparrow deutlich stärker.
Dennoch gelingt es Besson, seinen Film so zu inszenieren, dass der Zuschauer mit der kühlen Blondine mitfebert. Und baut durch klug gesetzte Zeitsprünge auch ein paar Twists ein, die zwar Thriller-Experten nicht überraschen werden, allen anderen aber durchaus ein paar schockierende Momente bescheren sollten. Den Trailer zum Film zeigen wir euch hier im Player.