Seltsame Weihnachtsbräuche aus aller Welt
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Seltsame Weihnachtsbräuche aus aller Welt

Bild von Tom Stolzenberg
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Aus der Kindheit erinnern sich sicherlich noch einige an die etlichen Wunschzettel, die man an den Weihnachtsmann oder an das Christkind geschrieben hat. „Lieber Weihnachtsmann (oder liebes Christkind), ich wünsche mir dieses Jahr zu Weihnachten ...“. In Italien werden diese Wunschzettel an die Weihnachtshexe „La Befana“ geschickt. Die kommt bald ins Kino, den Trailer haben wir für euch im Player unter diesem Text. Wir haben uns mal umgesehen und für euch die Top 5 der außergewöhnlichsten Weihnachtsbräuche zusammengestellt.

Großes Hexenärgern in Estland: Die Italiener lieben ihre Weihnachtshexe, doch in Estland wird alles getan, um die Hexen fern zu halten. Was man dafür tun muss? Man schnappt sich einen Besen und macht sauber – und zwar den Besen selbst! Denn Hexen reiten, wie allgemein bekannt, besonders gerne auf schmutzigen Besen und versuchen dann, den Kindern die Geschenke zu klauen. Beschenkt werden die Kinder in der Adventszeit deshalb nicht von einer Hexe, sondern von kleinen Gnomen, Wichteln und dem bekannten Weihnachtsmann („Jouuvana“). Damit die Geschenke also vollzählig bleiben, muss jeder noch so kleine Besen gründlichst gesäubert werden!

Griechenlands Vertreibung der nachtaktiven Kobolde: In Griechenland muss während der Weihnachtszeit auf ein dauerhaft brennendes Weihnachtsfeuer geachtet werden. Grund sind die Kalikanzari, die durch das Feuer 12 Nächte lang ferngehalten werden sollen. Kalikanzari sind rotäugige, behaarte, nachtaktive Kobolde, die während dieser Zeit ihr Quartier unter der Erde verlassen und für jede Menge Unfug sorgen. Wenn das Herdfeuer plötzlich erlischt oder die Milch auf einen Schlag sauer wird, ist der Täter schon lange bekannt! Alternativ zum Feuer kann im Übrigen auch eine Wasserschüssel mit einem Basilikumzweig und einem Kreuz verwendet werden.

Mexikos Nacht der Radieschen: Die „Noche de Rábanos“ steht zurecht in unserer Top 5 der ausgefallenen weihnachtlichen Traditionen. Praktiziert wird das Radieschenfest in Mexiko, genauer gesagt im kleinen Städtchen Oaxaca. Mit der Nacht der Radieschen, die als Höhepunkt der Adventszeit gilt, wird an die Einführung des Gemüses durch die Spanier im 18. Jahrhundert erinnert. Ganz besonders an den mexikanischen, überdimensionalen Radieschen ist, dass mit ihnen geschnitzte, detailgetreue Weihnachtskrippen-Szenarien dargestellt werden. Auch zu Ehren der talentierten Schnitzer muss deshalb ein großes Fest veranstaltet werden. Diese einzigartige Nacht der Radieschen wird aber dann auch an den folgenden Tagen gefeiert. Was dabei auch nicht fehlen darf ist ein großes Feuerwerk!

Islands 13 Jólasveinar: In Island wird die Rolle des Weihnachtsmanns erfolgreich von 13 kleinen Weihnachtszwergen übernommen, die eigentlich Trolle sind und von ihrer prinzipiell schlecht gelaunten und äußerst furchteinflößenden Troll-Mutter Grýla nur einmal im Jahr vom Hochland in die Stadt geschickt werden. Der erste Arbeitstag beginnt am 12. Dezember, von da an bringt jeweils einer der Weihnachtszwerge bis zum Heiligabend jeden Tag ein kleines Geschenk. Dafür legen die Isländischen Kinder ihre Schuhe auf das Fenstersims, wobei die Kinder, die übers Jahr nicht artig waren, am nächsten Tag eine alte Kartoffel in ihrem Schuh finden. Das Benehmen der Brüder lässt übrigens stark zu wünschen übrig, sie klauen, rülpsen und knallen mit den Türen, weswegen die Isländer in diesen Tagen zu Hause mit einer Menge Turbulenzen rechnen müssen. An Weihnachten feiern die kleinen Trolle dann gemeinsam, bevor sie dann - einer nach dem anderen - wieder verschwinden. Erst am 6. Januar können die Isländer aufatmen, die Jólasveinar werden bis zum nächsten Dezember verschwunden sein.

Ungarns Luca-Stuhl: Der Luca széke: In Island legen ab dem 12. Dezember die Weihnachtszwerge los, in Ungarn dagegen müssen die Menschen einen Tag später selbst Hand anlegen: Gebaut wird nämlich der Luca széke (Luca-Stuhl). Dabei muss man beachten, dass er aus sieben verschiedenen Holzarten besteht und genau an Heiligabend fertig ist. Schützen soll dieser dann vor Hexen. Direkt an Heiligabend nimmt man den Stuhl mit zur Christmette, stellt sich auf den Stuhl und hält Ausschau nach Hexen. Sichtet man eine, ist Eile geboten. Die Mohnsamen schon parat, werden diese nun schleunigst ausgepackt, auf den Boden geworfen und mit dem Stuhl in der Hand nach Hause gerannt. Das macht man, weil die Hexe natürlich erst alle Mohnsamen aufsammeln muss, bevor sie die Verfolgung aufnehmen kann. Daheim verbrennt man deshalb seinen Stuhl so schnell wie möglich, um so im nächsten Jahr vor den Hexen sicher zu sein.

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Mit Material vonS&L Medianetworx

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