Die Story zu "The Wild Boys"
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts begehen fünf Jungs aus gutem Hause, die dem Okkulten huldigen, ein scheußliches Verbrechen. Daraufhin werden sie einem alten Kapitän anvertraut, der ihnen auf seinem Kahn mit harter Hand wieder Zucht und Ordnung beibringen soll. Von der Schikane zermürbt und mit den Kräften am Ende proben sie den Aufstand - und stranden auf einer Insel voller bizarrer Gewächse, von der eine mysteriöse Kraft ausgeht. Nach einiger Zeit beginnt ihr Zauber, sie zu verändern...
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Hintergrund
Es ist ein Abenteuer. Es ist eine Erleuchtung. Die Filme von Bertrand Mandico sind ein üppiger Tropenwald voll schillernder Farben und Blüten, voll Schatten und Wehmut, voll Gleichmut und erotischer Faulheit. Es gibt auch Galerien von Edelsteinen und Voodoo-Totems, die aussehen, als hätte man sie direkt aus unserem Skelett geschnitten, in einer Szenerie von unerbittlichem Schwarz und unglaublicher Detailverliebtheit. Und die Worte fallen wie Orakelsprüche, zwischen sprühendem Witz und einem Todesurteil. Bisher hatte Bertrand Mandico den Kurzfilm zum Labor seiner größten Experimente gemacht: jeder Film hatte die Erhabenheit eines Blitzes, der den Sturm am viel zu ruhigen Himmel des gegenwärtigen Kinos ankündigt. Jetzt regnet es Diamanten. THE WILD BOYS könnte ein Roman sein - angesiedelt irgendwo zwischen Jules Vernes und R. L. Stevenson - den ein Kind für sich allein an einem schulfreien Tag liest. Allerdings ist dieses Kind schon eingeschlafen, der Roman wird lebendig und die Figuren erwachen zum Leben: er verwandelt sich in einen Film, der unablässig überschäumt vor Symbolen, durchgedrehten Archetypen und irren Anspielungen. Dieser Wahnsinn hat jedoch Methode. Den ganzen Film lang verkünden die Geister Shakespeares, der NACHT DES JÄGERS und Rimbauds das künstlerische, amouröse und politische Programm der nächsten Jahre. Bei Bertrand Mandico ist alles Metamorphose. Was er uns zeigt, verändert und verwandelt uns. Was er uns vor Augen führt, reißt uns aus unserem trüben Alltag und versetzt uns in einen visionären Zustand, aus dem alle Pracht geboren wird. Das ist auch der Grund, warum der Film so politisch (die Neuerfindung einer positiven Verbindung zwischen Krieg und Freibeuterei) und so sexuell sein (bedingungslose Emotionen bei der Entdeckung neuer Beziehungen, Erotisierung von allem), ohne je auf eine eindeutige Aussage, die seine starke Poesie einschränkt, reduziert werden zu können.
Schauspieler und Rollen
Originaltitel
Les garçons sauvages
Regie
Bertrand Mandico
Drehbuch
Bertrand Mandico
Produktion
Emmanuel Chaumet
Soundtrack
Pierre Desprats, Simon Apostolou, Scorpion Violente, Hekla Magnúsdóttir, Thibault Deboaisne, Laure Saint-Marc, Simon Apostolou, Bertrand Mandico
Produktionsland und Jahr
Frankreich 2017