Der Hatton Garden Raub: Die wahre Geschichte hinter dem Film Ein Letzter Job
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Der Hatton Garden Raub: Die wahre Geschichte hinter dem Film Ein Letzter Job

Bild von Johanna Mahlberg
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Wir blicken vier Jahre zurück: Es ist Gründonnerstag, der 2. April 2015. London stellt sich auf die kommenden Osterfeiertage ein. „Business as usual“ hätten die Hauptstädter meinen können – außer der Tatsache, dass an diesem Datum in der berühmten und geschäftigen Straße Hatton Garden (Stadtbezirk Holborn) eine Bande von mehr oder minder rüstigen Rentnern den spektakulärsten Raub in der Geschichte des Landes durchgezogen hat!

Zum Jahrestag des „Hatton Garden Raubs“, der als Filmstoff für James Marshs Kriminalkomödie EIN LETZTER JOB dient, liefern wir heute alle wichtigen Zahlen und Fakten zum britischen Jahrhundert-Heist:

* Hatton Garden ist seit Jahrhunderten das Zentrum für Diamentenhandel.

* Hier findet sich die größte Ansammlung von Juweliergeschäften in Großbritannien, etwa 300 Geschäfte sind angesiedelt.

* Fast 1000 Safes und Schließfächer befinden sich im Tresorraum der Depotfirma (erbaut 1940) (https://goo.gl/maps/e6tJLUHaU8Q2)

* Der Inhalt der Schließfächer gehört zumeist den örtlichen Juwelieren.

* 72 Schließfächer wurden im Raub aufgebrochen.

* Die Tür zum Tresorraum war 61 cm dick und schusssicher.

* 50 cm dick war die Betonwand im Tresorraum.

* Wie die Diebe mit einem „Kernbohrer“ umgehen mussten, lernten sie auf YouTube.

* 25 Millionen brit. Pfund wurden erbeutet (laut aktuellster Schätzung): Juwelen, Gold, Edelsteine und Bargeld!

* Addiertes Alter der Bandenmitglieder: 448 Jahre. Addiertes Alter der Schauspieler (Sir Michael Caine, Sir Tom Courtenay, Sir Michael Gambon, Ray Winstone, Paul Whitehouse, Charlie Cox): 460 Jahre.

* Die Diebe sprachen Cockney miteinander – ein Slang, der in den 1840er Jahren im Londoner East End als sprachliches Mittel zur Verschleierung von Inhalten entstand.

* 23. November 2015: Prozessbeginn gegen die Diebe Carl Wood, John Harbinson, William Lincoln und Hugh Doyle.

Der Hatton Garden Heist bestimmte lange Zeit die Berichterstattung der Medien. Journalist Duncan Campbell schrieb einen detaillierten und großen Artikel im The Guardian über den Fall. Seine engen Kontakte zu den britischen Gerichten und Scotland Yard spielten ihm dabei in die Karten: Er hatte Zugang zu den Ermittlungsprotokollen, durch die ausgedehnte Überwachungsoperation – mit dem Ergebnis: Hunderte von Seiten großartiges Quellenmaterial! Auf Grundlage von Campells journalistischen Recherchen und Materialen sowie der aktiven Zusammenarbeit mit ihm entstand das Drehbuch zu EIN LETZTER JOB.

Die Senioren-Bande von Hatton Garden

Brian Reader (77) – dargestellt durch Sir Michael Caine

- Mit damals 77 Jahren der Älteste in der Bande, wird oft als „letzter Gentlemandieb“ beschrieben.

- War ein kultivierter Lebemann: Besuchte gerne teure Restaurants, segelte im Sommer und fuhr im Winter Ski.

- war als äußerst erfahrener Dieb in viele Einbrüche und Überfälle involviert, deren Gesamtbeute einen Wert von mehr als 200 Millionen Pfund ausmacht.

Terry Perkins (67) – dargestellt durch Jim Broadbent

- Berufsverbrecher, der 1986 am Einbruch ins Hauptquartier der Depotfirma Security Express beteiligt war, der größte Bargeldraub der britischen Geschichte!

- Er wurde dafür zu 22 Jahren Haft verurteilt und bei der Urteilsverkündung als bösartig und skrupellos beschrieben.

- Genau 32 Jahre später bohrte Perkins die Öffnung zum Tresor von Hatton Garden – an seinem 67. Geburtstag.

John ‚Kenny’ Collins (75) – dargestellt durch Tom Courtenay

- Auch Collings ist ein Wiederholungstäter: Seit 1961 füllte sich seine Verbrechensliste mit Raub, Hehlerei und Betrugsdelikten.

- Wurde von seinen Komplizen als „dick wie ein Wombat“ beschrieben, verlor das Gewicht nach eigener Aussage in den Wochen nach dem Einbruch.

- War hauptsächlich fürs Schmiere stehen zuständig.

Daniel Jones (61) – dargestellt durch Ray Winstone

- Während des Prozesses wurde er als „exzentrische Ausgabe von Walter Mitty“ [literarische Figur, ein Tagträumer] beschrieben.

- Er war besessen von Verbrechen, studierte die größten Coups der Geschichte in Büchern und hat seit 1975 eine gut gefüllte Polizeiakte.

Quartiermeister William ‚Billy the Fish’ Lincoln (60) – dargestellt durch Sir Michael Gambon

- Bekam diesen Namen, weil er häufig Fisch auf dem Markt von Billingsgate erstand und dann seinen Freunden verkaufte.

Carl Wood (59) – dargestellt durch Paul Whitehouse

- Zuverlässiger Komplize der Anführer, wurde als „zusätzlicher Helfer“ rekrutiert, um den Einbruch durchziehen zu können.

- Macht sich auf halbem Weg, nachdem der Bohrer kaputt ging, aus dem Staub.

- War zwar noch relativ jung in der Bande, kämpfte aber mit der Krankheit Morbus Crohn.

Ab dem 25. April zeigen Michael Caine, Jim Broadbent, Ray Winstone, Tom Courtenay, Paul Whitehouse und Michael Gambon im Kino, wie aufregend EIN LETZTER JOB sein kann! KINOSTART: 25. April 2019 IM VERLEIH VON STUDIOCANAL. EIN LETZTER JOB - Regie: James Marsh, mit: Michael Caine, Jim Broadbent, Tom Courtenay, Michael Gambon, Ray Winstone, Charlie Cox u.v.a.

Zum Inhalt: Der Ruhestand ist was für Rentner, das findet zumindest Brian Reader (Michael Caine). Seine alten Freunde sitzen im Knast, die Ehefrau ist unter der Erde und auch sonst verflucht der Ex-Ganove seinen ereignislosen Alltag. Ein letztes Mal juckt es ihn in den Fingern, sich und allen anderen zu beweisen, dass er es immer noch drauf hat. Und so versammelt Brian, dem Alter und der modernen Technologie zum Trotz, eine Riege Krimineller der alten Schule um sich und wagt gemeinsam mit ihnen einen riskanten Coup, der als größter Einbruch aller Zeiten in die Geschichte Großbritanniens eingehen wird. Doch es ist wesentlich leichter Beute zu machen, als sie loszuwerden…

EIN LETZTER JOB erzählt die wahre Geschichte des berühmten „Hatton Garden Raub" von 2015. Das Drehbuch von Joe Penhall („The Road“) basiert auf den Recherchen des britischen Investigativ-Journalisten Duncan Campbell. Damals hatte eine bunte Gang von Rentnern den wohl kühnsten Raub der britischen Geschichte gewagt und Juwelen, Bargeld und Gold im Wert von 200 Millionen Pfund aus dem bestgesichertsten unterirdischen Tresor Londons erbeutet. Ebenso spektakulär wie der Raub selbst ist die Besetzung, die Regisseur James Marsh („Die Entdeckung der Unendlichkeit“) für seine schwarz-humorige Kriminalkomödie gewinnen konnte: Allen voran brilliert Michael Caine als Mastermind Brian Reader an der Seite der britischen Schauspiel-Stars Jim Broadbent, Tom Courtenay, Michael Gambon, Ray Winstone und Charlie Cox.

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Mit Material vonStudiocanal

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