Tribes Of Europa: Serienkritik

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Deutsche Produktionen fallen von der Handlung als auch von der Aufmachung meist in dasselbe Raster. Doch wie sieht das bei der deutschen Netflix-Serie „Tribes Of Europa“ aus?

Nicht ganz Cyberpunk aber doch sehr nah dran: In „Tribes Of Europa“ finden wir uns im Jahr 2074 wieder. Nach einem uns unbekannten globalen Zusammenbruch, hat sich Europa aufgeteilt. Von der einst einmal herrschenden Aufteilung in Länder ist nichts mehr übrig. Viel mehr gibt es von nun an einzelne Stämme, genannt die Tribes. Die Machtverhältnisse reichen dabei von Innovationsvorreitern, losen Zusammenschlüssen bis hin zu Aussteigern.

Eben solche Aussteiger bilden die Protagonisten. Die drei Geschwister Elja, Kiano und Liv gehören zum Stamm der Origines, einer Gruppe von isoliert im Wald lebenden Menschen. Als ein Atlantier mit einem mysteriösen Würfel abstürzt, werden die drei Geschwister getrennt und müssen auf eigenen Wegen den Stamm retten und dabei versuchen, auch die Vergangenheit zu verstehen.

Mad Max: 2074

Regisseur Philip Koch liefert mit „Tribes Of Europa“ seine bisher erste Serie ab. Als Zuschauer muss man nicht lange überlegen, um die die Ähnlichkeiten zu postapokalyptischen Werken wie beispielsweise „Mad Max: Fury Road“ zu erkennen. Eben jene Ähnlichkeiten sind es, die es gerade zu Beginn schwer machen, die Serie ernst zu nehmen.

Charaktere und Dialoge fühlen sich in der einführenden Episode einfach zu gewollt und hölzern an. Das gibt sich jedoch ab der dritten Folge. Sobald man selbst in diese mysteriös zerrüttete Welt eintaucht, interessieren einen die Hintergründe deutlich mehr. „Tribes Of Europa“ muss sich hierbei auch dem Vergleich zur ebenfalls deutschen Mystery-Produktion „Dark“ stellen.

Die Unterschiede zwischen beiden Formaten sind dabei schon sehr deutlich. Gerade die „Dark“-Darsteller wirken hier um einiges routinierter. Auffällig ist das vor allem durch Oliver Masucci, der bereits in „Dark“ als Ulrich Nielsen zu sehen war. Dessen facettenreiches Schauspiel lässt die Ausgänge in vielen Situationen für den Zuschauer offen. Teils machen es sich die Serienmacher etwas zu einfach mit dem Mystery-Genre. So lässt man zu viele Motive und Hintergründe offen und verliert sich etwas in Zweighandlungen.

Fazit:

Unterm Strich kann „Tribes Of Europa“ jedoch genau durch diese Ungewissheit punkten. Man ertappt sich dabei, dann doch die nächste Folge schauen zu wollen, um herauszufinden, wie es wohl weitergehen könnte. Rein erzählerisch und von der visuellen Aufmachung muss sich die deutsche Serie nicht vor internationalen Produktionen verstecken. Sollte man sich in der zweiten Staffel seiner Ausrichtung noch etwas klarer werden und die Geschichte etwas schneller erzählen, so könnte sich die Serie zu einem wirklichen Highlight auf Netflix mausern.

"Tribes Of Europa" ist bei Netflix ab dem 19. Februar 2021 verfügbar. Hier könnt ihr die Serie direkt anschauen.

Tribes of Europa

Serie Drama

Die Zukunft ist anders, als du denkst. Im Jahr 2074 ist Europa in zahllose kleine Ministaaten – sogenannte „Tribes“ – zersplittert, die um die Vorherrschaft kämpfen. Die drei Geschwister Kiano (Emilio Sakraya), Liv (Henriette Confurius) und Elja (David Ali Rashed) geraten zwischen die Fronten dieses blutigen Krieges und sind gezwungen, ihre eigenen Wege zu finden.

AltersempfehlungAb 12
Gesprächswert75%

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